Dienstag, 28. Juli 2015

Anime-Kritik: "Attack on Titan" (2013)

Story: Die Menschheit steht kurz vor ihrer Auslöschung, denn seltsame und vor allem gigantische humanoide Wesen zwischen 3 und 15 Metern (manchmal auch 60, werden als "Titanen" bezeichnet) sind aus dem Nichts aufgetaucht und verschingen Menschen ohne jeglichen Grund. Das letzte Häufchen davon verteidigt sich durch ein System von 3 Mauern und eine Spezialeinheit, die durch ausgetüftelte Technik die Titanen dank deren Schwachstelle an ihrem Nacken töten können. Inmitten dieser apokalyptischen Welt wird die äußerste Mauer durchbrochen und Eren Jäger muss mitsamt seiner Adoptivschwester Mikasa Ackermann ins Stadtinnere flüchten; Jahre später will er unbedingt alle Titanen auslöschen und schließt sich dem Aufklärungstrupp der Menschen an...

Lieblings-Charakter: Mikasa Ackermann als Rekruten-Primus und Stimme der Vernunft, ohne Frage. Im Kampf ist sie wahnsinnig cool und badass, hat aber auch eine etwas sensible Seite dank ihrer Vergangenheit und sieht in Eren manchmal mehr als da ist. Ebenfalls cool ist Levi Ackermann (nicht mit Mikasa verwandt) als Anführer seiner Spezialeinheit; er scheint auf den ersten Blick absolut kalt und arrogant gegenüber seiner Umwelt zu sein, aber dies ist im Prinzip seine Art mit all dem Tod und Verlust seiner Kameraden umzugehen und im Endeffekt ist er deutlich fairer als zuerst angenommen.

Ungeliebter Charakter: Armin Arlert. Dass er nicht so ein toller Kämpfer ist wie Eren und Mikasa wäre nicht so schlimm gewesen, aber seine angeblich genialen taktischen Fähigkeiten werden innerhalb der Serie eigentlich fast nie wirklich demonstriert. Er ist ein recht schwach geschriebener Charakter (buchstäblich), seine Pläne gehen entweder schief, sind nicht zu Ende durchdacht oder sind so infantil simpel, sodass man sich wundert, warum er fast schon wie ein Wunderkind gepriesen wurde für seine Genialität. Ja, am Ende gibt er mit seiner Idee den Ausschlag für die Handlung, aber selbst da war die Entdeckung offensichtlich.

Lieblings-Episode: Episode 3, da sie herrlich unspektakulär ist und der Charakterentfaltung dient. Man sieht das Training von Eren, Mikasa, Armin und vielen anderen Rekruten unter harten Bedingungen und ja, ich mag es durchaus zu sehen, wenn ein Held sich selbst überwindet, um ein Ziel zu erreichen. Nicht zu schweigen von allerlei anderen Rekruten, die man hier kurzläufig vorgestellt bekommt, die allesamt auch recht interessante Charaktere hätten werden können.

Meine Meinung zu diesem Anime: Ja, die Action ist atemberaubend und spektakulär und wenn es die Macher geschickt anstellen, dann sind die dramatischen Stellen auch recht dramatisch. Aber insgesamt kann ich nicht anders als enttäuscht von "Attack on Titan" zu sein, denn es hat diese interessante post-apokalyptische Welt mitsamt all den Mythen, der Technologie und Charakteren und all das wird im großen Sinn verschwendet/nicht genügend ausgenutzt. Die erste Hälfte der insgesamt 26 Episoden (also technisch gesehen 2 Staffeln) ist wirklich gut und macht Lust auf mehr, da sie so viele verschiedene Konzepte und Charaktere vorstellt und dies mit spektakulärer Action unterstreicht...und dann ist da die zweite Hälfte, die obwohl alles andere als schlecht, doch recht dürftig wirkt, da ich dort fast keinerlei Charakterentwicklung und dafür mehr Actionsequenzen bekomme. Tolle Action ist toll, aber viel lieber hätte ich mehr über andere Charaktere erfahren als nur das Oberflächlichste und das Schlimmste an allem ? Das Anime endet in einer gefühlten Mitte der Gesamtgeschichte und lässt viel zu viele Fragen einfach unbeantwortet. Dadurch wirkt das Finale nicht befriedigend, sondern ordinär für die Standards, die vorher schon gesetzt wurden. Insgesamt finde ich diesen Anime also recht überbewertet, da es fast keinen einzelnen Handlungsstrang zu Ende erzählen kann.

Opening 1: 

Opening 2:  

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