Mittwoch, 11. Juni 2014

Serien-Kritik: "True Blood" Staffel 1

Story: Im südlich gelegenen Städtchen Bon Temps kennen sich eigentlich alle und doch hat jeder sein eigenes Geheimnis. Sookie Stackhouse kann z.B. Gedanken anderer Leute lesen, was ihr nicht gut bekommt...anders als der plötzlich in ihrem Leben aufgetauchte Vampir Bill Compton. Die beiden müssen herausfinden, ob ihre Beziehung den Rassismus der Gesellschaft und die Schattenseiten des Vampirismus aushalten kann, während nebenbei ein grausamer Killer die Stadt in Atem hält...

Lieblings-Charakter: Definitiv Lafayette Reynolds, der Cousin von Tara, Sookies bester Freundin. Vermutlich weil er am ausgewogensten scheint und es irgendwie schafft, immer interessant zu bleiben (und das trotz oder gerade weil er ein schwuler Schwarzer ist). Ja, manchmal wird es stereotyp mit ihm, aber insgesamt scheint er der vernünftigste und insgesamt faszinierendste Charakter von allen zu sein. Mit ihm weiß man nie, woran man ist.

Ungeliebter Charakter: Die Protagonistin Sookie würde ich gerne hervorheben aus einer Reihe von schwächeren Charakteren, vor allem weil man die meiste Zeit ihr folgt. Wäre ich einer der sexistischen Kunden in der Bar, wo sie kellnert, würde ich sie als "dumme blonde Schlampe" bezeichnen, aber nüchtern gesagt, sind ihre Taten öfters entweder nicht nachvollziehbar oder einfach nur dumm. Zudem wirkt sie einfach zumeist nur als Dekoration der Ereignisse um sie herum und würde sie nicht Gedanken lesen können, wäre sie fast vollständig belanglos.

Lieblings-Episode: Keine der 12 Episoden hat mich komplett vom Hocker gehauen.

Meine Meinung zu dieser Staffel: Ich habe die Vorlage(n) nicht gelesen, weswegen ich relativ blind in diese Serie reingegangen bin - halbwegs blind, eher mit der Vorstellung ""Twilight" mit Sex, Gore, Rassismus und Religion". Ja, so ungefähr könnte ich meinen Eindruck beschreiben. Zuallererst: Nein, so weltfremd und idiotisch ist diese Serie/Staffel nicht geschrieben, aber hier gibt es auch eine ähnliche Dreiecksbeziehung, Bill Compton klingt unheimlich ähnlich nach Edward Cullen und der Vampirismus wurde hier in Richtung einer Extreme verschoben. So gesehen waren Vampire immer gnadenlose Geschöpfe der Nacht (in jeglicher Hinsicht) und dank HBO kann man das nun um einiges härter erleben als in vergleichbaren Vampirfilmen. Die Schauspieler machen einen soliden bis tollen Job und die Tatsache, dass die Romanze nur einer, aber nicht DER Hauptpunkt der Serie ist, tut ihr erstaunlich gut. All die möglichen Themen, die hier angesprochen werden, sind diskussionswürdig, nur ist es schade, dass sich die Serie selbst noch nicht gut und tief genug mit ihnen befasst hat. Insgesamt würde ich sagen: Es ist sehr viel Potenzial da, aber es wurde bisher nicht ausgereizt. Wenn die Serie es aber im weiteren Verlauf schafft, dann gehört sie verdient in das HBO-Lineup.

Wem zu empfehlen: Vampir-Fans, die eine etwas andere Sicht auf die Materie haben wollen.

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