Dienstag, 4. März 2014

Kontrovers-Monat: "Salo oder die 120 Tage von Sodom" (1975)

Story: 1944, faschistisches Italien. 4 Libertines, 4 Soldaten und 4 ältere Damen suchen sich 18 Jugendliche (je 9 Mädchen und Jungs) als Opfer für ihre sadistischen Folter aus und bringen diese nach Salo, wo diese durch drei Höllenkreise durch müssen...

"Salo" ist das Anti-Vergnügen, die Anti-Lust des Kinos. Regisseur Pasolinis letzte Schaffung überzeugt vor allem durch die Cinematographie, denn die Landschaften sind wunderschön gefilmt, die schauspielerische Leistung ist ordenlich und der Schnitt ist stets sauber, trotz aller schmutzigen Sachen, die sich abspielen. Wenn ich dem Streifen etwas abseits seiner barbarischen Grausamkeit übel nehme, dann wohl die Art und Weise des Films selbst: Es gibt keine richtige Geschichte; es sind eher Verknüpfungen von einzelnen Szenen, die zwar Sinn ergeben, aber in den Pausen doch recht langweilig wirken. Einem wird eine Gräueltat zugemutet und dann zieht sich der Film, dann wieder eine Gräueltat, usw.

Natürlich sind die Folterszenen des Films der wohl interessanteste Aspekt und dieser wurde unbestritten zum größten Teil direkt von Marquis de Sade abgeleitet (seine Vorlage ist eine Stufe härter als das). Anstatt direkt zu sagen, was denn nun mit den Mädels und Jungs geschieht, kann ich zumindest die drei Höllenkreise verraten, nämlich "Der Höllenkreis der Lust", "Der Höllenkreis der Scheiße" und "Der Höllenkreis des Bluts". In wahrer Horrorfilm-Manier überlasse ich lieber eurer Fantasie, welche Foltermethoden in den jeweiligen Kreisen an den Jugendlichen ausgeführt werden. Und das in feinster sadistisch-voyeristischer Manier, sodass der Zuschauer alles sieht und nicht wegschauen kann.

Fazit: Ein kraftvolles und extremes Werk, das die menschlichen Abgründe so explizit darstellt wie kaum ein anderes. Es mag fast 40 Jahre sein, aber es halt von seiner Wirkung noch heute nichts verloren.

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