Montag, 30. September 2013

"Horror"-Monat: "The Texas Chainsaw Massacre" (1974)

Story: 5 Jugendliche geraten im ländlichen Texas an eine Familie aus sadistischen Kannibalen und einer nach dem anderen fallen ihr zum Opfer...

Es ist wahrlich bemerkenswert, was ein eigentlich kleiner Film wie dieser für einen Sturm ausgelöst hat: Trotz der Tatsache, dass in dem Film kaum bis kein Blut vergossen wurde, wurde er zeitgemäß schnell zu einem der berühmtesten Horrorfilme; insbesondere weil sich so viele davor gefürchtet haben, ihn auch nur zu sehen.

Tobe Hooper hat meiner Meinung nach eine der goldenen Regeln des Horrors exzellent umgesetzt: Je weniger man zeigt, desto mehr spielt sich im Kopf ab. Denn sind wir mal ehrlich: Egal, was er hätte zeigen können (und laut mehreren Interviews hätte er so einiges mehr zeigen können), nichts wäre schrecklicher als das, was sich in unseren Köpfen abspielt. Außerdem hilft es da vor allem, den Horror über die Atmosphäre zu erzeugen und das funktioniert wunderbar, wenn alles einen dreckigen, unheimlichen Look sowie ein intrigantes Sounddesign, das alles Nicht-Authentische absorbiert und einen im Nichts zurücklässt. Der Vergleich wird zwar für manche wie Blasphemie wirken, aber ich würde diesen Film gerne mit dem ersten "Star Wars" vergleichen, aufgrund des Looks und der Authentizität. Beiden Filmen merkt man an, dass sie einerseits mit viel Herz und Seele gedreht wurden und andererseits, dass es beiden eher darum ging, die Figuren und Atmosphäre einzufangen, als technisch Perfektion anzustreben (OK, für "Star Wars" trifft es wegen der zahlreichen SFX-Effekte weniger zu, aber ihr versteht hoffentlich, was ich meine).

Es geht bei "TTCM" auch nicht primär um die Figuren als eher um die Erfahrung, den Film selbst zu sehen. So gesehen ist Leatherface selbst nur zweit- oder sogar drittrangig, wenn es darum geht, aus dem unheimlichen Haus zu entkommen und einfach nur roh zu überleben. So kann ich den Film wohl am besten beschreiben: roh. Nicht poliert, gekocht, gebraten oder sonstiges, sondern einfach nur roh. Und unheimlich, weil er relativ realistisch wirkt.

Fazit: Gorefreunde haben hier nichts verloren, nur was für welche, die ihren Horror aus der Atmosphäre beziehen.

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