Freitag, 6. September 2013

"Feuchtgebiete"

Story: Helen ist 18, liebt Sex, hasst Hygiene, ist Scheidungskind und hat sich bei einer Analrasur eine Analfissur verpasst, weswegen sie nun im Krankenhaus liegt und sich ausmalt, ihre Eltern wieder zusammenzubringen...

Das größte Problem des Buchs - nämlich die gähnende Leere dort, wo Charaktere sein sollten - wird auch nicht wirklich im Film gelöst, obwohl Carla Juri sich die allergrößte Mühe gibt, diese Lücke bei Helen zu füllen. Ansonsten ist noch anzumerken, dass der Regisseur der Fantasie hier kaum noch Spielraum lässt und sehr viel zeigt, auch für FSK 16. Außer dem angeblichen "Schockfaktor" gibt es nichts wirklich Interessantes am Film; es ist leider nicht so, dass der Film die Charaktere wirklich weiterentwickelt und da aufbaut, wo die schwache Vorlage komplett versagt. Für mich persönlich reicht es nämlich nicht, wenn die Darsteller selber das Charisma von nicht vorhandenen "Charakteren" ausfüllen sollen, dann wäre die Vorlage an sich ja schon überflüssig. Alleine filmtechnisch kann ich dem Film vielleicht zu viele Blenden oder Slow-Mos vorwerfen, aber ansonsten ist hier alles ok.

Fazit: Egal wie man es dreht - alleine weil es ein Film ist, können die leeren Hüllen des Buchs mit guten Darstellern gefüllt werden und wer heiß auf Helens Fantasien wie eine Spermapizza heiß war, kann dies nun begutachten. Trotzdem darf man seine Erwartungen wegen der Vorlage eher niedrig halten und muss für sich selbst entscheiden, ob man sich einen gezwungenermaßen wichtigen Film in 2013 antun will.

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